Statistisches Arbeitsmarktmonitoring

Statistisches Arbeitsmarktmonitoring

Im Rahmen des statistischen Arbeitsmarktmonitorings werden monatlich aktualisierte Kennzahlen zu den registrierten Arbeitslosen und den bei den nationalen Arbeitsmarktbehörden gemeldeten offenen Stellen in der internationalen Bodenseeregion zur Verfügung gestellt (s. "Kennzahlen"). Quartalsweise veröffentlichen wir hierzu einen Newsletter mit kommentierten und grafisch aufbereiteten Kennzahlen. Einmal jährlich im Herbst werden die aktuellen Daten zu den internationalen Pendlerströmen in der Bodenseeregion publiziert.

 


Das aktuelle Arbeitsmarktmonitoring in der Bodenseeregion
(Stand Dezember 2023)

Registrierte Arbeitslose in der Bodenseeregion (12/2018 - 12/2023)

Registrierte Arbeitslose in der Bodenseeregion 12/2018 - 12/2023
 

Insgesamt waren im Dezember 2023 60’507 Personen bei den Arbeitsmarktbehörden in der Bodenseeregion als arbeitslos registriert. Der Arbeitsmarkt in der Region hat sich nach der Corona-Pandemie wieder deutlich erholt und die Arbeitslosigkeit liegt nun um rund 30 Prozent unter dem Niveau von Ende Dezember 2020. Im Zeitraum über fünf Jahre haben sich die Arbeitslosenzahlen gegenüber Dezember 2018 leicht um insgesamt 2,1 Prozent erhöht. Der Anteil der Frauen an allen registrierten Arbeitslosen beträgt aktuell 43,2 Prozent, der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer liegt bei 46,2 Prozent. 31,4 Prozent aller registrierten Arbeitslosen in der Bodenseeregion sind 50 Jahre oder älter.

 

Arbeitslosenquoten in den Bodensee-Teilregionen und nationale Vergleichswerte (12/2021 - 12/2023)

Arbeitslosenquoten in der internationalen Bodenseeregion 12/2021 - 12/2023
 

Ein direkter Vergleich der Arbeitslosenquoten über die Bodenseeregionen ist aufgrund der unterschiedlichen Erhebungs- und Rechtsgrundlagen nicht aussagekräftig. Innerhalb der jeweiligen Regionen zeigt sich jedoch, dass die Bodensee-Arbeitslosenquoten zum Teil deutlich niedriger sind als die nationalen Referenzwerte. Die Arbeitslosenquoten haben sich im Zweijahresvergleich in den vier Teilregionen unterschiedlich entwickelt. Während sie in der deutschen Bodensee-Teilregion um 0,6 Prozentpunkte anstieg, sank sie in den drei anderen Bodensee-Teilregionen um 0,1 (Vorarlberg und Liechtenstein) bzw. 0,3 Prozentpunkte (Schweizer Teilregion). In Vorarlberg fallen die Schwankungen bei der Arbeitslosenquote allgemein stärker aus, was u.a. auf eine unterschiedliche Berechnung zurückzuführen ist.

 

Bei den Arbeitsmarktbehörden gemeldete offene Stellen in den Bodensee-Teilregionen (12/2021=100)

Bei den Arbeitsmarktbehörden gemeldete offene Stellen in den Bodensee-Teilregionen (12/2021=100)

 

Das Angebot der bei den nationalen Arbeitsmarktbehörden gemeldeten offenen Stellen in den Bodensee-Teilregionen hat sich in den letzten zwei Jahren unterschiedlich entwickelt. So sank die Zahl der gemeldeten offenen Stellen in der deutschen Bodensee-Teilregion (“D-Regio”) um 11,6 und in der Schweizer Bodensee-Teilregion (“CH-Regio”) um 25,7 Prozent. In Vorarlberg (“A-REGIO”) stieg sie um 18,7 Prozent gegenüber Dezember 2021.

 

Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Schweizerisches Staatssekretariat für Wirtschaft seco, Arbeitsmarktservice Vorarlberg, Arbeitsmarktservice Liechtenstein

 

 

Grenzüberschreitende Arbeitsmobilität in der internationalen Bodenseeregion

 

Einpendelnde Grenzgänger in die Schweizer BodenseeregionEinpendelnde Grenzgängerinnen und Grenzgänger nach Liechtenstein

In der internationalen Bodenseeregion gibt es seit jeher eine ausgeprägte grenzüberschreitende Arbeitsmobilität. So pendeln zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tagtäglich über die nationalen Grenzen zwischen Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein zu ihrem Arbeitsort. Ihre Ziele sind dabei insbesondere das Fürstentum Liechtenstein sowie die Schweizer Kantone Zürich, St.Gallen, Schaffhausen und Thurgau. So zogen die Schweizer Kantone der Bodenseeregion im Jahr 2022 rund 22 400 Zupendelnde aus Deutschland und etwa 8 000 Erwerbstätige aus Österreich an. Nach Liechtenstein kommen, vor allem aus der Schweiz und aus Österreich, täglich zusammen etwa 24 200 Personen über die Grenze.

Bezogen auf die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in der jeweiligen Region, zeigt sich die große Bedeutung der Zupendelnden aus den Bodensee-Anrainerstaaten für den Arbeitsmarkt. So ist ihr Anteil an den Erwerbstätigen zwischen 2010 und 2022 von 2,1 auf 2,6 Prozent gestiegen. Die stärkste Bedeutung hat die grenzüberschreitende Arbeitsmobilität für Liechtenstein. Hier stellten die Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus der Schweiz, Österreich und Deutschland im Jahr 2010 bereits 51 Prozent aller Erwerbstätigen und dieser Anteil ist bis 2022 auf über 56 Prozent gestiegen. In den anderen Bodenseeregionen liegt der Anteil der Zupendelnden dagegen im Jahr 2022 bei Werten von 0,2 (deutsche Bodenseeregion), 1,9 (Vorarlberg) und 2,3 Prozent (Schweizer Bodenseeregion).

Weitere Details, Tabellen und Grafiken zu den Pendelströmen in der internationalen Bodenseeregion finden Sie im aktuellen Bericht der Statistikplattform Bodensee. Er wird jährlich aktualisiert und stellt die wichtigsten Informationen zur grenzüberschreitenden Arbeitsmobilität in der internationalen Bodenseeregion zusammen.

 

Karte

Achtung: Die verschiedenen Arbeitslosenquoten innerhalb der internationalen Bodenseeregion sind aufgrund der unterschiedlichen Erhebungs- und Rechtsgrundlagen nur bedingt miteinander vergleichbar. Aufgrund dessen verzichten wir hier auf eine grafische Darstellung der Quoten. Angezeigt werden stattdessen verschiedene Strukturmerkmale und Veränderungsraten zu den registrierten Arbeitslosen und gemeldeten offenen Stellen. Zu beachten ist dabei jedoch, dass bei kleinen regionalen Einheiten bereits geringfügige Veränderungen in den absoluten Zahlen zu grossen prozentualen Schwankungen führen können.

 

Kennzahlen

 

Monatskennzahlen zu den registrierten Arbeitslosen (PDF)

 

Monatskennzahlen zu den gemeldeten offenen Stellen (PDF)

 

Jahresbericht zu den Grenzgängerinnen und Grenzgängern (PDF)

 

Alle Kennzahlen der Statistikplattform Bodensee

Diese sind in einer Gesamtdatei für alle Raumebenen und Themenbereiche in Zeitreihen verfügbar:

Berichte

Medienbericht

Zum Ende jeden Quartals informiert Sie der Medienbericht regelmässig über die Arbeitsmarktsituation in der Bodenseeregion und illustriert die wichtigsten Kennzahlen zu den registrierten Arbeitslosen und den bei den nationalen Arbeitsmarktbehörden gemeldeten offenen Stellen.

 

Grenzgängerinnen und Grenzgänger

  • Grenzgängerinnen und Grenzgänger in der Bodenseeregion
    Kai Huter, translake GmbH, Beitrag im Statistischen Monatsheft Baden-Württemberg 7/2011
    Der vorliegende Beitrag beschreibt den Stand und die Entwicklung der Grenzgängerströme in der Bodenseeregion in den letzten 10 Jahren. Der Aufsatz beleuchtet dabei auch die Trends und Besonderheiten in den einzelnen Teilregionen.

Arbeitslosigkeit

  • Arbeitslosigkeit von Frauen:
    Quartalsbericht – Zum Arbeitsmarkt in der REGIO Bodensee 02 – 2009, translake GmbH (Hrsg.)
    Dargestellt werden die aktuellen Arbeitslosenzahlen sowie die längerfristige Entwicklung der Arbeitslosenquoten von Frauen und Männern in der Bodenseeregion. Ergänzend wird auf die spezifischen strukturellen Rahmenbedingungen, die die Erwerbsmöglichkeiten von Frauen beeinflussen eingegangen sowie ein Überblick über Maßnahmen zur Förderung der Arbeitsmarktchancen von Frauen in der Region gegeben.

Offene Stellen

  • Internationale Vergleichbarkeit der gemeldeten offenen Stellen:
    Methodenbericht "Offene Stellen", translake GmbH (Hrsg.), (Stand 2011)
    Ausführliche Informationen zur Erfassung und zur Vergleichbarkeit der gemeldeten offenen Stellen, sowie zu den länderspezifischen Unterschieden in der internationalen Bodenseeregion

Arbeitsmarkt Allgemein

Methodisches

Gesamteinschätzung

Das Projekt "Statistisches Arbeitsmarktmonitoring" ist ein Teilbereich der Statistikplattform Bodensee und wird von der AG Arbeitsmarkt der IBK Kommission Wirtschaft unterstützt. Es löst das ehemalige Teilprojekt von EURES Bodensee ab und verfolgt folgende Ziele:

  • Abbau von Informationsdefiziten zur effizienten Koordination des Arbeitsmarktes.
  • Wahrnehmung der internationalen Bodenseeregion als gemeinsamer Arbeitsmarkt
  • Aufdecken von regionalen Mismatches auf dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt
  • Harmonisierung der verschiedenen Indikatoren zur Beschreibung des Arbeitsmarkts

Die hier publizierten Kennzahlen zur Bodenseeregion sind dadurch charakterisiert, dass ihre Datenbasis aus vier nationalen Statistiksystemen stammt. Deswegen ist es jeweils erforderlich, harmonisierte Definitionen zu den Kennzahlen und den Erhebungsgegenständen zu entwickeln, die möglichst auf das gesamte IBK-Gebiet einheitlich angewendet werden können.

Im Themengebiet Arbeitsmarkt ist diese Herausforderung besonders groß, da die Kennzahlen zu den registrierten Arbeitslosen aufgrund unterschiedlicher Erhebungs- und Rechtsgrundlagen nur bedingt miteinander vergleichbar sind. Ein Vergleich mit den international vergleichbar erhobenen Erwerbslosenquoten gemäß ILO-Definition (International Labour Organization) zeigt beispielsweise, dass die administrativen Arbeitslosenquoten Vorarlbergs etwas nach oben abweichen, die Schweizer Quoten weichen tendenziell leicht nach unten ab. Die Abweichungen der deutschen administrativen Quoten sind uneinheitlich. Zu beachten ist, dass es auch bei Zeitreihen durch Änderungen der rechtlichen Regelungen zu Brüchen kommen kann (z. B. durch die AVIG-Revision in der Schweiz zum 1.4.2011)

Bei den Kennzahlen zu den gemeldeten offenen Stellen spielt es eine große Rolle, wie hoch der Anteil der bei den Arbeitsmarktbehörden gemeldeten offenen Stellen am Total der offenen Stellen ist. Denn nur ein Teil der Betriebe arbeitet bei der Besetzung offener Stellen mit den Arbeitsmarktbehörden zusammen. Das Meldeverhalten unterscheidet sich stark zwischen verschiedenen Branchen, zwischen den Regionen und hängt auch von den spezifischen Eigenschaften und Anforderungen der zu besetzenden Stelle ab. Letztendlich ist die wahre Meldequote bei offenen Stellen gar nicht bekannt, da die Gesamtzahl der offenen Stellen nur geschätzt werden kann. Ein Vergleich von bei den Arbeitsmarktbehörden gemeldeten offenen Stellen über verschiedene Regionen hinweg kann daher nur in der zeitlichen Entwicklung angestellt werden und auch das nur, wenn angenommen wird, dass sich das Meldeverhalten der Betriebe über die Zeit hinweg einheitlich entwickelt.

Unter folgendem Link finden Sie detaillierte Berichte zur Vergleichbarkeit der Arbeitslosenstatistiken und der gemeldeten offenen Stellen in der internationalen Bodenseeregion:

 

Definition der Kennzahlen

Registrierte Arbeitslose und Arbeitslosenquoten

Arbeitslosenbestand: Zahl der Personen, die bei den nationalen Arbeitsmarktinstitutionen als arbeitslos registriert sind und nicht in Ausbildung (Schulung) stehen. Achtung: Selbst bei gleicher Definition der registrierten Arbeitslosen in den verschiedenen Bodenseeregionen gibt es Unterschiede im Arbeitslosenrecht, welche sich auf die Anzahl der Arbeitslosen auswirken, die sich bei den Arbeitsvermittlungsämtern melden. Zudem gibt es Unterschiede in der Betreuung durch die Arbeitsvermittlungsämter, die sich ebenfalls auf die Anzahl registrierter Arbeitslosen auswirken können.

  • Deutschland: Arbeitslose sind Personen, die
    (1) vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung ausüben (Beschäftigungslosigkeit),
    (2) eine versicherungspflichtige, mindestens 15 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigung suchen (Eigenbemühungen),
    (3) den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters zur Verfügung stehen, also arbeiten dürfen, arbeitsfähig und -bereit sind (Verfügbarkeit),
    (4) in der Bundesrepublik Deutschland wohnen,
    (5) nicht jünger als 15 Jahre sind und die Altersgrenze für den Renteneintritt noch nicht erreicht haben und
    (6) sich persönlich bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter arbeitslos gemeldet haben.
    Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik gelten als nicht arbeitslos. Weitere Informationen s. statistik.arbeitsagentur.de/Grundlagen/Arbeitslosigkeit.
  • Schweiz: Arbeitslose sind Personen, welche bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet sind, keine Stelle haben und sofort vermittelbar sind. Dabei ist unerheblich, ob diese Personen eine Arbeitslosenentschädigung beziehen oder nicht. Ganzarbeitslose suchen eine Vollzeitstelle; teilweise Arbeitslose eine Teilzeitstelle. Weitere Informationen s. seco: Definitionen.
  • Österreich: Arbeitslose Personen sind Personen, die zum Monatsende bei den Regionalen Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice zum Zweck der Arbeitsvermittlung registriert sind und nicht in Beschäftigung oder Ausbildung (Schulung) stehen. Weitere Informationen s. ams.at/Fachbegriffe.
  • Liechtenstein: Arbeitslose sind alle beim Arbeitsmarktservice des Amtes für Volkswirtschaft registrierten Personen, die ohne Arbeit sind und unmittelbar für eine Arbeit verfügbar sind. Dabei ist unwesentlich, ob solche Personen einen Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung haben oder nicht. In Liechtenstein werden parallel zwei Arbeitslosendefinitionen publiziert: „gemäss neuer Definition“ und „gemäss alter Definition“. Der Unterschied besteht darin, dass in der neuen Definition Personen in Zwischenverdienst nicht mehr zu den Arbeitslosen gezählt werden. Die hier ausgewiesenen aktuellen Zahlen beziehen sich auf die neue Definition, die seit Dezember 2006 verwendet wird. Weitere Informationen können der jährlichen Arbeitsmarktstatistik des AMS FL entnommen werden: amsfl.li/Arbeitsmarktdaten.

 

Amtliche Arbeitslosenquote in %: Bestand der registrierten Arbeitslosen dividiert durch die Bezugsgröße. In den internationalen Definitionen ist die Bezugsgrösse in der Regel die Zahl der Erwerbspersonen (Erwerbstätige + Arbeitslose). Die folgenden Definitionen gelten für die Anrainerstaaten der Bodenseeregion:

  • Deutschland: Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Die zivilen Erwerbspersonen umfassen registrierte Arbeitslose, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (einschliesslich Auszubildende), geringfügig Beschäftigte, Beamte (ohne Soldaten), Grenzpendler, Selbständige und mithelfende Familienangehörige. Die Bezugsgrösse zur Arbeitslosenquote wird einmal jährlich zum Monat Mai aktualisiert. Weitere Informationen s. statistik.arbeitsagentur.de/Grundlagen/Arbeitslosenquote.
  • Schweiz: Arbeitslosenquote bezogen auf die Zahl der Erwerbspersonen. Die Erwerbspersonen sind definiert als die Zahl der Erwerbstätigen (ab einer Arbeitsstunde pro Woche) plus Erwerbslose. Die Zahl der Erwerbspersonen als Basis der Arbeitslosenquote umfasst auch die Diplomaten und internationalen Funktionäre mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Bezugsgrösse zur Arbeitslosenquote wird seit 2010 jährlich mit Hilfe der Strukturerhebung erhoben. Die Anpassung der Bezugsgrösse erfolgt in unregelmässigen Abständen. Weitere Informationen s. amstat.ch/Definitionen.
  • Österreich: Arbeitslosenquote bezogen auf das Arbeitskräftepotential. Das Arbeitskräftepotential ist die Summe aus den gemeldeten Arbeitslosen und den unselbständig beschäftigten Personen laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Die Anpassung der Bezugsgrösse erfolgt monatlich. Im Unterschied zu Deutschland und der Schweiz sind damit in der Bezugsgrösse zur Arbeitslosenquote die Selbständigen (besonders stark vertreten in der Landwirtschaft) und geringfügig Beschäftigten (besonders stark vertreten im Handel und Tourismus) nicht enthalten. Das erklärt zumindest einen Teil des höheren Niveaus der Arbeitslosenquote in Vorarlberg im Vergleich zu den anderen Bodenseeregionen. Weitere Informationen s. ams.at/Fachbegriffe.
  • Liechtenstein: Die Arbeitslosenquote berechnet sich als Verhältnis der Anzahl der gemeldeten Arbeitslosen gemäss neuer Definition zur Anzahl der Erwerbspersonen in Prozent. Als Erwerbspersonen gelten die in Liechtenstein wohnhaften erwerbstätigen Einwohner (inklusive Wegpendler, ohne Zupendler) und die Arbeitslosen. Die Anzahl der in Liechtenstein wohnhaften erwerbstätigen Einwohner wird der Beschäftigungsstatistik entnommen und bleibt während 12 Monaten unverändert. Weitere Informationen können der jährlichen Arbeitsmarktstatistik des AMS FL entnommen werden: amsfl.li/Arbeitsmarktdaten.

 

Anzahl der Langzeitarbeitslosen: Arbeitslos gemeldete Personen, die seit mindestens 12 Monaten ununterbrochen als arbeitslos gemeldet sind.

 

Gemeldete offene Stellen

Bestand der gemeldeten offenen Stellen: Anzahl der bei den Arbeitsmarktbehörden registrierten Stellenangebote, die von den Arbeitgebern gemeldet werden (ungeförderte Stellen). Unter einer offenen Stelle wird ein Arbeitsplatz verstanden, der sofort oder in naher Zukunft besetzt werden kann. Eine Pflicht zur Meldung von offenen Stellen durch die Arbeitgeber besteht oft nicht. Die gemeldeten offenen Stellen bilden daher nur einen Teil des insgesamt verfügbaren Stellenangebots ab. Zudem besteht die Möglichkeit, dass eine Stelle doppelt oder mehrfach gemeldet wird, nämlich z.B. dann, wenn externe Agenturen für die Personalsuche eingeschaltet werden und zusätzlich zum Betrieb ebenfalls die Arbeitsmarktbehörde mit einschalten. Die folgenden Definitionen gelten für die Anrainerstaaten der Bodenseeregion:

  • Deutschland: Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige oder geringfüge (Mini-Jobs) oder sonstige (z.B. Praktika- und Traineestellen) Stellen mit einer vorgesehenen Beschäftigungsdauer von mehr als sieben Kalendertagen, die den Arbeitsagenturen und den Jobcentern in gemeinsamer Einrichtung zur Besetzung gemeldet wurden. Die Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen wurde im Juli 2010 umgestellt und beinhaltet seitdem nur noch die offenen Stellen des ersten Arbeitsmarkts (ohne geförderte Stellen). Doppelzählungen werden weitestgehend durch Abgleiche von Kundennummern der Arbeitgeber verhindert. In einem Qualitätsbericht der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2018 wird eine geschätzte Meldequote von 53 Prozent des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots (für das dritte Quartal 2017) genannt.
  • Schweiz: Zum 1. Juli 2018 wurde die Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent schweizweit eingeführt (ab dem 1. Januar 2020 gilt ein Schwellenwert von 5 Prozent). Damit hat sich die Zahl der gemeldeten offenen Stellen deutlich erhöht. Die Liste der meldepflichtigen Berufsarten wird jeweils zum Jahresanfang angepasst, weshalb es – abhängig von der Arbeitsmarktlage im Vorjahr – zu stärkeren Schwankungen im Vorjahresvergleich kommen kann. So arbeiteten im Jahr 2022 etwa 20 Prozent der Erwerbstätigen in meldepflichtigen Berufen, im Jahr 2023 sinkt diese Quote auf etwa acht Prozent. Für Berufsarten, die nicht der Meldepflicht unterliegen, werden die offenen Stellen den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), welche die entsprechenden Register bewirtschaften, freiwillig gemeldet. Seit Juni 2009 wird eine gemeldete offene Stelle nach Ablauf des Gültigkeitsdatums nicht mehr automatisch abgemeldet. Der zuständige Personalberater im RAV hat nach Ablauf des Gültigkeitsdatums einen zusätzlichen Monat Zeit, die offene Stelle entweder definitiv abzumelden oder das „Datum gültig bis“ zu verlängern, wodurch die offene Stelle weiterhin im Bestand verbleibt.
  • Österreich: Als gemeldete offene Stellen wird die sich aus Vermittlungsaufträgen der Betriebe an die Regionalen Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice ergebende Zahl der freien Arbeitsplätze bezeichnet. Bei den hier ausgewiesenen offenen Stellen handelt es sich um sofort verfügbare Arbeitsstellen. Gemäss einer Publikation des AMS Österreich (Spezialthema vom Juni 2015 zu den offenen Stellen) beträgt das Verhältnis der dem AMS gemeldeten offenen Stellen an allen offenen Stellen am Arbeitsmarkt für das Jahr 2014 36,4 Prozent.
  • Liechtenstein: Als offene Stellen werden die beim Arbeitsmarktservice des Amtes für Volkswirtschaft gemeldeten offenen Stellen gezählt. Es handelt sich dabei um Stellen in Liechtenstein und den angrenzenden schweizerischen Kantonen. Anfang des Jahres 2016 fand bei der Erhebung und Erfassung der offenen Stellen in Liechtenstein eine organisatorische Umstellung statt (Personalaufstockung und geänderte IT-Unterstützung), die zu einem markanten Anstieg der gemeldeten offenen Stellen ab Februar 2016 führte. Bei zeitlichen Vergleichen, die diesen Zeitraum umfassen, sollte dieser strukturelle Bruch berücksichtigt werden.